Industrie 4.0: die 5 Gebote einer erfolgreichen digitalen Transformation

Für eine erfolgreiche digitale Transformation müssen sich Unternehmen der Herausforderung der Akkulturation an die Digitaltechnik stellen sowie der Kompetenzerweiterung von Mitarbeitern rund um die Informationstechnik
Erfahren Sie, wie es Ihnen der Wissensaustausch unter Gleichgesinnten ermöglicht, diese Herausforderungen anzunehmen und das Know-how Ihrer Fachleute an das gesamte Unternehmen weiterzugeben.
🤳🏼 Bei der digitalen Transformation alle mit ins Boot nehmen
Die digitale Transformation erfolgt vor allem auf menschlicher Ebene und muss die Entwicklung von Nutzungsgewohnheiten berücksichtigen, und zwar die von Kunden, Partnern oder Mitarbeitern. Bei einer gelungenen Transformation ist es wichtig, sich zu bewegen und alle Beteiligten mit ins Boot zu nehmen.
Die digitale Revolution ist in erster Linie eine Kulturrevolution, die die Art und Weise verändert, wie man sich informiert, konsumiert und mit anderen interagiert. Die Veränderung in einer Fabrik bedeutet nicht nur, dass man weiß, wie man die neuesten Technologien einsetzt, um vor Ort einsatzfähig zu sein, sondern auch, dass man sich eine digitale Denkweise und Kultur aneignet.
Das Veränderungsmanagement kann durch neue Tools vereinfacht werden. Sie bringen jedoch nur einen Mehrwert, wenn ihre Nutzung durch Personen aus dem Unternehmen und eine interne Organisation erfolgt. Denn die Durchführung einer Änderung macht die Einbindung eines Maximums an Personen erforderlich. Die Änderung Ihrer Unternehmensorganisation muss als kollektiver Ansatz erfolgen. Erfolgt sie nur durch einen Einzelnen oder von “ganz oben”, dann wird keine Verbindung entstehen.
Es gibt keine gute Kundenerfahrung ohne eine gute Mitarbeitererfahrung – Olivier Delabroy, VP Digital Transformation bei Air Liquide
Wollen die großen Unternehmen also bei der digitalen Revolution mitmischen, müssen sie die Mitarbeitererfahrung überdenken. Die Symmetrie der Aufmerksamkeiten ist ein Ansatz, der sich in den letzten Jahren als eine der Haupttriebfedern der digitalen Transformation durchgesetzt hat. Will man eine bessere Kundenerfahrung erzielen, muss man zuerst eine bessere Mitarbeitererfahrung bieten.
💡 Innovation beim Austausch von Standards
Der Erfolg des digitalen Wandels ist auch an die Verbindung von Weiterbildung und Transformation gekoppelt. Ermutigen Sie Mitarbeiter zur Innovation, indem sie auf ihre Art Informationen austauschen und die Kompetenzen erweitern.
Heute ist der Mitarbeiter, der sein Fachwissen weitergibt, innerhalb der Lerngemeinschaft hoch angesehen. Für eine erfolgreiche digitale Transformation müssen Sie lernen, die Expertisen zu dezentralisieren und Kenntnisse sowie das Fachwissen Ihrer Experten an einem einzigen Ort zu bündeln und mehr Mitarbeiter innerhalb des Unternehmens daran teilhaben lassen. Stellen Sie sich vor, Sie könnten eine “Know-how Bibliothek” für den Berufsalltag einrichten und sie allen zur Verfügung stellen!
Durch den Wissensaustausch unter Gleichgesinnten fühlen sich die Mitarbeiter untereinander und mit echten Experten vor Ort verbunden, die auf die Lernenden sehr glaubwürdig wirken. Dieser Netzwerkeffekt führt zu zahlreichen verfügbaren Inhalten und ermöglicht die Entstehung einer echten, unternehmensinternen Lerngemeinschaft.
Die Arbeitnehmer verwenden ihre eigenen Worte und sprechen dieselbe Sprache. Wir befinden uns inmitten neuer Arbeitsweisen, die im Bereich der digitalen Transformation eine große Herausforderung darstellen.– Olivier Delabroy, VP Digital Transformation bei Air Liquide
Will man zu einer Lerngemeinschaft werden, muss man so anpassungsfähig wie möglich sein. Die Arbeitnehmer lernen also einen agilen Arbeitsrahmen kennen, in dem jeder sein Fachwissen weitergeben und von anderen lernen kann. Der Wissensaustausch unter Gleichgesinnten verbessert somit die Zusammenarbeit sowie die interne Kommunikation und ermöglicht außerdem, die talentiertesten Mitarbeiter auszumachen.
🤝 Eine Mitarbeitererfahrung entsprechend neuer Nutzergewohnheiten bieten
Im Zeitalter von Netzwerken, Wiki und der YouTube Generation hat sich unser Verhältnis in Bezug auf Zeit weiterentwickelt: alles geht schneller und alles muss sofort erfolgen. Die Information landet direkt bei uns, auf allen Datenträgern und jederzeit. Die “Millennials” werden 2025 rund 75 % der Arbeitnehmer ausmachen und haben neue Arten der Kommunikation, der Weitergabe von Wissen und des Lernens entwickelt. Der YouTube Effekt hat den Zugriff auf Video-Tutorials zur Kompetenzerweiterung dank Experten und dem Wissensaustausch unter Gleichgesinnten verzehnfacht. Sie haben außerdem mehr Kontrolle über den Konsum der Inhalte. Netflix-User wählen beispielsweise das Programm aus, das sie sich ansehen möchten. Es wird Zeit, diese Nutzungsart in Unternehmen einzuführen, um Weiterbildung zu fördern und Kompetenzen zu erweitern. Der Arbeitnehmer kann somit wählen, was er lernen möchte, wo und wann er dies tut.
Das Video-Tutorial ist im Unternehmen auf allen Geräten verfügbar und zwar jederzeit und direkt vor Ort. Die Arbeitnehmer können sich somit autodidaktisch mit ihrem Tablet oder Smartphone nach ihrem Rhythmus schulen und zwar je nach deren Zeitfenster und Problemstellung. Ebenso wie Schulen neue Lernmethoden ausprobieren, müssen sich Unternehmen umstellen, um den Wissensaustausch und die Kompetenzerweiterung bei Mitarbeitern zu erleichtern. Dieser schnelle und einfache Zugang zu Informationen und Wissen verleiht Mitarbeitern mehr Autonomie und mehr Reaktivität in ihren Entscheidungsfindungen.
⚙️ Betriebsabläufe für mehr Produktivität digitalisieren
Für mehr Innovationen ist es entscheidend, die Bandbreite der Mitarbeiter zu optimieren. Beginnen Sie damit herauszufinden, wofür Teams zu viel Energie und Zeit benötigen: die Wiederholung schlecht ausgeführter technischer Handgriffe, das Handling neuer Abläufe oder aber die Einrichtungszeit eines neuen Tools.
Das Bedienpersonal muss jederzeit Zugang zu den Arbeitsanweisungen haben, die oft in Papierform beschrieben sind. Die Durchsicht solcher oft veralteten Papiere kann die Arbeitnehmer Zeit kosten. Außerdem kann es zu Auslegungsfehlern kommen. Das Video- Tutorial kann schriftliche Anleitungen ergänzen oder gar ersetzen, denn die Anweisungen sind visueller, klarer und attraktiver. Ein Tutorial ist jederzeit und auf jedem Gerät im täglichen Arbeitsablauf des Arbeitnehmers zugänglich. Außerdem sorgt die universelle Sprache des Visuellen für geringere Fehlerrisiken und Auslegungsvarianten.
ENDEL Engie hat interaktive Video-Tutorials zur Digitalisierung von Betriebsabläufen vor Ort erstellt sowie zur Sensibilisierung des Bedienpersonals für die Sicherheit und Risikoprävention. Die Nutzer selbst haben sich dann weitere Nutzungsmöglichkeit ausgedacht, wie die Digitalisierung der Verwendungsweise digitaler Tools oder aber die Digitalisierung von Qualitätsverfahren.
Die ArcelorMittal Gruppe hat sich wiederum einem Projekt ohne den Einsatz von Papier verschrieben, um die interne Übermittlung von Kenntnissen dynamischer zu gestalten und Betriebsabläufe zu digitalisieren.
🖥 Neue Tools zur einfacheren Akkulturation in die Digitaltechnik einführen
Die digitale Transformation geht natürlich über die Nutzung neuer digitaler Tools und neuer Software. Die Nutzung einer Plattform zur Weitergabe von immersiven Arbeitsanweisungen ermöglicht es Arbeitnehmern, sich mit der digitalen Technik vertraut zu machen.
Das Tool muss allerdings als echter Mehrwert und nicht als ein weiteres technisches Spielzeug angesehen werden. Das Standard Speach besteht zu 60 % aus Video und 40 % aus schriftlicher Dokumentation, Stimmübertragung, Kommentaren und Quiz. Dieses Wechselspiel der Medien spricht unterschiedliche Sinne des Lernenden an und sorgt für die maximale Merkfähigkeit der Kenntnisse. Die für den Wissensaustausch genutzte Plattform muss auch Zugang zu Statistiken ermöglichen (Anzahl der erstellten Inhalte, Ansichten, Kommentare…) um die Effizienz messen zu können. Und schließlich muss das Tool benutzerfreundlich sein, damit jeder damit umgehen kann, sowohl die Digital Natives als auch die Baby-Boomer, die kurz vor der Rente stehen.